Fragen rund um Wandfarben
Hier findest Du alle wichtigen Informationen zu unseren Wandfarben
Die Nassabriebklasse ist ein Qualitätsmerkmal für die Widerstands-, Strapazier- und Reinigungsfähigkeit von Wandfarben im getrockneten Zustand.
Unterschieden werden 5 Klassen, wobei Farben der Klasse 1, z.B. hochwertige Latexfarben, die höchste Strapazierfähigkeit und die beste Reinigungsfähigkeit haben. Wandfarben der Nassabriebklasse 1 und 2 eignen sich besonders gut z.B. für stark beanspruchte Zimmer und auch für feuchte Räume wie Küche und Bad. Farben der Klasse 5 hingegen zeigen einen deutlichen Abrieb und eignen sich daher eher nur für Räume, die wenig genutzt werden, wie z.B. Keller oder Garagen.
Silikatfarben, auch Mineralfarben genannt, enthalten mineralische Bindemittel wie Kaliumsilikat. Anders als Dispersionsfarben, die am Untergrund nur haftet, verbinden sich Silikatfarben in einem chemischen Prozess (Verkieselung) dauerhaft mit dem Untergrund.
Da diese Reaktion nur auf alkalischen Untergründen möglich ist, kann Silikatfarbe ausschließlich auf mineralischen Untergründen, wie z.B. Zement, Beton, oder Gips aufgetragen werden. Silikatfarben sind i.d.R. sehr witterungsbeständig, ökologisch und gut für Allergiker geeignet. Hinweis: Farbreste sind nicht lagerfähig.
Ob vor dem Anstrich eine Grundierung notwendig ist, hängt von der jeweiligen Untergrundbeschaffenheit ab. Eine Grundierung soll vor allem grob poröse, saugende und sandende Untergründen festigen. Unbeschichteter Putz, Gipskarton und Rigips musst DU vor dem Streichen immer grundieren. Ob eine Grundierung bei bereits beschichteten Untergründen notwendig ist, kannst Du mithilfe von 3 einfachen Tests prüfen: Klebebandtest, Wischtest oder Benetzungsprobe.
Der Glanzgrad gibt an, wie sehr die Farbe nach dem trocknet glänzt. Man unterscheidet in der Regel folgende Abstufungen: stumpfmatt, matt, seidenmatt, seidenglänzend, glänzend und hochglänzend. Glänzende Farben sind generell leichter zu reinigen, da sie mehr Bindemittel enthalten und daher dickere Filme bilden.
Geöffnete Wandfarben solltest Du am besten an einem dunklen, kühlen und frostfreien Ort lagern. Achten auch darauf, dass Du den Farbeimer luftdicht verschließt. Bei kleinen Mengen an Farbresten, kannst Du diese auch in sauberen Einmachgläsern luftdicht verschließen, indem Du diese vor dem Befüllen mit heißem Wasser auswäscht. Eine Lagerung in nicht isolierten Kellern, Garagen oder Gartenschuppen solltest Du vermeiden.
Folgendes Werkzeug und Malerzubehör sollte beim Streichen nicht fehlen:
- Abdeckplane/Abdeckfolie: Zum Schutz vor Farbspritzern auf Böden und Möbel
- Malerkrepp/Abklebeband: Zum Schutz für Türrahmen, Steckdosen und Lichtschalter, Zier- oder Sockelleisten
- Lappen + Eimer + Wasser: Zum Säubern und Nachwischen von Farbresten
- Rührstab: Zum Umrühren und Mischen der Farbe
- Pinsel: Für das Streichen an schmalen Stellen, Ecken, Kanten und Übergängen
- Farbrolle: Zum Streichen von großen Wandflächen oder der Decke
- Farbschale oder Eimer mit passendem Abstreichgitter: Zum Anrühren und Aufnehmen der Farbe
- Teleskopstange oder Leiter: Besonders geeignet beim Deckenanstrich
Ob vor dem Streichen eine Vorbehandlung des Untergrundes nötig ist, kannst Du ganz einfach mit diesen 3 Tests prüfen:
Klebebandtest:
Damit prüfst Du, ob die Wand porös ist oder absandet. Klebe das Klebeband an die Wand und ziehe es ruckartig ab. Lösen sich dabei Putz- oder Farbschichten, solltest Du den Untergrund vorbehandeln.
Wischtest:
Damit kannst Du feststellen, ob die Wand kreidet. Wische mit einem feuchten Schwamm bzw. Tuch über die Wandfläche. Sind Verfärbungen auf dem Schwamm bzw. Tuch zu sehen, deutet das auf einen kreidenden Untergrund hin. In diesem Fall ist eine Grundierung empfehlenswert.
Benetzungsprobe:
Damit prüfst Du die Saugkraft der Wand. Befeuchte die Wand mit einem Schwamm oder eine Sprühflasche. Saugt der Untergrund die Feuchtigkeit schnell ein, muss grundiert werden, um Ablösungen oder Streifenbildung zu vermeiden. Perlt die Flüssigkeit hingegen normal ab, ist eine Grundierung nicht zwingend notwendig.
Eingetrocknete Wandfarben:
Entsorgung im Hausmüll oder Baustellenabfall
Noch flüssige Wandfarben:
Entsorgung bei einem Wertstoff- oder Recyclinghof oder einer mobilen Schadstoffsammlung
Zu den besonders atmungsaktiven Wandfarben zählen z.B. Kalkfarben, Silikatfarben und Lehmfarben. Auch Dispersionsfarben können den atmungsaktiven Anstrichen zugeordnet werden.
Riecht die Farbe säuerlich und beißend, solltest Du diese nicht mehr verwenden und im Sondermüll entsorgen. Weitere Anzeichen, woran Du erkennst, dass die Farbe schlecht ist, sind:
- Schimmelbildung
- getrocknete Farbreste in der Farbe
- die Farbe ist eingedickt und lässt sich nicht mehr mischen
- die einzelnen Bestandteile der Farbe sind erkennbar, lassen sich jedoch nicht mehr vermischen
Ungeöffnet halten Wandfarben etwa 24 Monate, teilweise auch länger. Angefangene Farbeimer müssen sie nicht sofort entsorgen. Geöffnete Farbeimer halten bei richtiger Lagerung ca. 6 Monate bis hin zu einem Jahr.
Nach dem Gebrauch zunächst gut ausstreichen. Bei wasserbasierten Farben und Lacken, wie Dispersionsfarbe oder Lasur, spülst Du den Pinsel/die Farbrolle einfach mit klarem Wasser solange aus, bis keine Farbe mehr herausläuft.
Bei lösemittelhaltigen Lacken und Farben musst Du den Pinsel/die Farbrolle zunächst in einem ausreichend großen Gefäß mit dem passenden Verdünner oder Terpentinersatz säubern. Bewege den Pinsel/die Farbrolle solange darin, bis keine Farbe mehr austritt. Wasche den Pinsel/die Farbrolle anschließend noch mit leichtem Seifenwasser aus.
Eine kurze Schritt für Schritt Anleitung zum Streichen von Wänden:
Vorbereitung:
- Boden, Möbel abdecken. Nicht zu streichenden Teile, wie z.B. Fußleisten, abkleben. Steckdosen und Lichtschalter ggf. abnehmen.
- Wandfläche säubern (ggf. alte Tapeten entfernen), Unebenheiten, Löcher und Risse ausbessern
- Tragfähigkeit der Wand prüfen und wenn nötig den Untergrund vor dem Anstrich grundieren.
Streichen:
- Zum Streichen strukturierter Wände verwendest Du am besten eine Langflorrolle. Für glatte und strukturarmen Untergründen eignet sich eine Kurzflorrolle.
- Erster Anstrich: Beginne mit dem Anstrich der Ränder. Verwende hierfür am besten eine kleine Rolle. Anschließend streiche mit einer großen Rolle die Fläche Bahn für Bahn nass in nass. Lass die Farbe vor dem 2. Anstrich gut durchtrocknen.
- Zweiter Anstrich: Streiche die Wände erneut wie im ersten Durchgang – zunächst die Ränder, dann die Fläche.
- Entferne die Klebebänder noch bevor die Farbe komplett getrocknet ist, damit die Farbkanten nach dem Abziehen schön gerade sind.
Unsere ausführliche Anleitung mit Bild- und Videomaterial findest Du in unseren Montageanleitungen.
Die Dispersionsfarbe ist die wohl am häufigsten verwendete Wandfarbe für Wohnräume. Sie besteht aus einem Gemisch (Dispersion) aus Pigmenten, Löse- und Bindemitteln sowie Füll- und Zusatzstoffen. Aufgrund der Kunststoffbindemittel lassen sich die Farben leicht verarbeiten.
Dispersionsfarben sind atmungsaktiv und sind generell für jeden Raum geeignet. Die Farben haften auf allen festen und trockenen Untergründen, z. B. Tapete, Putz oder Beton, und können i.d.R. auch mehrmals überstrichen werden. Dispersionsfarben sind geruchsneutral und können mit bei Bedarf Wasser verdünnt werden.
Wasserflecken lassen sich überstreichen. Dabei solltest Du jedoch einige wichtige Punkte beachten.
Prüfe und behebe zunächst die Ursache der Wasserflecke, damit diese nach dem Anstrich nicht wieder zum Vorschein kommen. Stelle sicher, dass der Untergrund vollkommen trocken, sauber und tragfähig ist, bevor Du mit dem Anstrich beginnen. Trage zunächst mindesten eine Lage Isoliergrund auf, da normalen Dispersionsfarbe allein i.d.R. den Wasserfleck nicht vollständig abdeckt. Lasse die Isolierfarbe gründlich trocknen und streiche sie anschließend die Stelle bzw. die Wand/Decke mit Deiner gewünschten Farbe.
Latexfarben gehören zu den Dispersionsfarben und zeichnen sich dabei durch eine stabilere, strapazierfähigere Oberfläche aus. Diese Farben kommen zum Einsatz, wenn Wand oder Decke stark beansprucht werden.
Latexfarben sind wasserbeständig, wasserdampfundurchlässig, wasch- und scheuerfest und sind gut geeignet um Wände gegen Feuchtigkeit zu versiegeln. Dank dieser Eigenschaften werden Latexfarben häufig in stark beanspruchten Räumen, wie Küche, Bad, Flur oder Treppenhaus aber auch in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Krankenhäusern oder Praxen verwendet.
Latexfarben lassen sich auf nahezu alle Untergründe auftragen und sind sowohl in matter oder hochglänzender Variante erhältlich. Hinweis: Latexfarben sind nicht einfach mit anderen Dispersionsfarben überstreichbar und nur aufwändig von der Wand zu bekommen.
Um bestimmen zu können, wie viel Farbe Du zum Streichen benötigst, musst Du folgende Faktoren berücksichtigen:
- Größe der Wandfläche
- Untergrundbeschaffenheit: leicht oder stark saugend, glatt oder rau.
- Deckkraft der Farbe
- Verbrauch: Diese Information (z.B. 150 ml/m²) findest Du bei den Angaben auf dem Gebinde
So berechnest Du die benötigte Farbmenge:
- Die Flächen der einzelnen Wände zusammenrechnen, um Gesamtquadratmeter zu bestimmen
- Gesamtquadratmeter mit dem angegebenen Verbrauchswert verrechnen
- Beispiel: Wandfläche: 54 m² und Verbrauch: 150 ml/m² - 54 x 150 = 8100
- Du benötigst in diesem Fall in etwa 8,1 Liter Farbe
Hinweis: Hast Du stark saugende oder raue Untergründe oder eine Farbe mit geringer Deckkraft, musst Du für ein gleichmäßiges Ergebnis 2 ggf. 3 Mal streichen. Solltest Du doppelt streichen, beachte, dass Du weniger als die doppelte Menge benötigst, da man beim 2. Anstrich weniger Farbe verbraucht.
Innenfarben solltest Du i.d.R. nicht im Außenbereich anwenden, da diese nicht die geeigneten Eigenschaften für einen Außenanstrich haben.
Innenfarben enthalten z.B. keine Biozide, wodurch Hausfassaden schnell anfällig für Moose, Algen und Pilze werden. Diese speziellen Zusätze in den Fassadenfarben sind auch der Grund, warum Du sie in Innenräumen keinesfalls Außenfarben verwenden sollten. Biozide dunsten nicht aus und können bei ständigem Kontakt gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Die Deckkraftklasse gibt Auskunft über das Deckvermögen der Wandfarbe und ist damit ein Qualitätsmerkmal für die Deckkraft. Die Deckkraft wird in Klassen von 1 bis 4 eingeteilt. Je höher die Klasse, umso schlechter kann die Farbe einen anderen Anstrich überdecken. Wandfarben mit der Deckkraftklasse 1 haben demnach die beste Deckkraft (über 99,5% Deckvermögen).